Nachgefragt: Warum Fachwissen in der Pflege notwendig, aber nicht ausreichend ist

 

Niemand will eine Nummer sein

 

Grundsätzlich nicht und schon gar nicht wenn man krank ist. Oder pflegebedürftig. Oder eingeschränkt. (Oder gar krank, pflegebedürftig und eingeschränkt.) Das Gefühl, eine Nummer zu sein, ist nicht nur ein schlechtes Gefühl, das wieder vergeht. Das Gefühl, nicht gesehen und verstanden, beziehungsweise vor allem nicht ernst genommen zu werden, wirkt sich ganz konkret auf unseren Heilungsprozess aus.  

 

Wenn es darum geht, Menschen für Berufe im Gesundheits- und Sozialbereich auszubilden, geht es daher zwar klar um fachliche Komponenten. Wie z.B. die Vermittlung umfassender Pflegekompetenz, Handlungsorientierung und Umsetzungskompetenz, Selbständigkeit, Flexibilität und Professionalität. Es geht aber auch darum, den Auszubildenden empathisches Einfühlungsvermögen, ethische Grundhaltungen und Reflexionsvermögen mitzugeben. Sich immer wieder unvoreingenommen auf Personen einzulassen und zu pflegende Personen immer wieder neu wahrzunehmen sind schließlich ganz wesentliche Grundpfeiler der Pflege.

 

Unser pädagogisches Kernteam im Gesundheits- und Sozialbereich hat sich diesen Herausforderungen gestellt und ein 3-stufiges Unterrichtsmodell entwickelt. Dieses setzen wir seit 2018 am BFI OÖ um. Die gelungene Mischung aus der Bearbeitung von Fallstudien, bewusst gesteuertem Lerntransfer und Simulation sorgt für optimale Lernergebnisse: Weite Teile der Theorie werden mittels Problem-Based-Learning (PBL) erarbeitet. Die Methode sorgt kurz gesagt dafür, dass Auszubildende lernen, Pflegeprobleme zu erkennen, zu analysieren und sie selbständig zu lösen. Im zweiten Schritt sorgt Lernen Training und Transfer (LTT) dafür, dass die zuvor noch theoretischen Inhalte in die Tat umgesetzt, eingeübt und gefestigt werden. Das Simulationstraining erweitert die praktischen Kompetenzen um eine zusätzliche Dimension: Der Patient mit seiner individuellen Persönlichkeit kommt ins Spiel.

 

Wie dieses Modell konkret aussieht, was es in der Ausbildung bringt und warum es einen wesentlichen Beitrag zur Optimierung beiträgt, erfährst du im Podcast. Ich habe Ruth Fenzl, Andrea Glanzer und Monika Reiter – unserem pädagogischen Kernteam im Gesundheits- und Sozialbereich - einige Fragen gestellt. Viel Spaß damit! :)

 

Kommentare

Keine Kommentare

Kommentar schreiben

* Diese Felder sind Pflichtfelder