Lang ersehnt und endlich Realität – Das neue Bildungshaus des BFI OÖ an der Ecke Raimundstraße und Wiener Straße in Linz ist eröffnet und bereit für Wissenshungrige. Die innovative Drehscheibe der Erwachsenenbildung in Oberösterreich ist ein architektonischer Leckerbissen und geizt auch nicht mit seinen inneren Werten. Aber was muss ein modernes Bildungshaus bieten, damit Lernen auch wirklich Freude macht?
Lernumgebung mit Köpfchen
Was Frauke Burgdorff in ihrem Artikel „Bildungsbau: Im Kern eine inhaltliche Herausforderung“ in DIE Zeitschrift für Erwachsenenbildung schon 2012 zum Ausdruck brachte, gilt auch 2020 noch. Sie schrieb darüber, dass Lernen zeitlich und auch räumlich in Bewegung geraten ist, und dass diese neue Anforderung auch neue Herausforderungen an die Architektur von Bildungseinrichtungen mit sich bringt. Architektur müsse demnach flexibel und multifunktional, identitätsstiftend und ständig veränderbar, offen und gleichzeitig geschlossen sein. Den Artikel gibt es hier zum Nachlesen. (Quelle: DIE Zeitschrift für Erwachsenenbildung, Architektur für Erwachsenenbildung, Bildungsbau: Im Kern eine inhaltliche Herausforderung in Ausagbe 3/2012, Bielefeld, Hrsg. Brandt, Peter, Autorin: Frauke Burdorff) Bildungshäuser müssen also bedarfsorientiert und multifunktional gestaltet sein, damit Lernen wirklich Freude macht. Vor allem auch hinsichtlich einer zeitgemäßen Verknüpfung von klassischem Präsenzunterricht und Blended Learning müssen sich Lern- und Arbeitsräume von Bildungsinstitutionen vor Ort mit Remote-Learning verzahnen, damit sie auch wirklich zukunftsfähig sind. So geschehen im neuen Bildungshaus des BFI OÖ.
Schlaue Architektur
Nach den Sternen greifen kann man nicht nur von Baikonur oder Cape Canaveral aus. Weiterbildungswillige, die ihre berufliche Zukunft aktiv in die Hand nehmen möchten, können das nun auch in Linz. Denn das neue Gebäude des BFI OÖ in der Raimundstraße ist sozusagen die Schaltzentrale für das Raketentriebwerk „Weiterbildung“. Die Maschinen sind startklar und das Hitzeschild ist installiert. Apropos Hitzeschild: Von der Außenfassade des Gebäudes an der Wienerstraße bzw. der Raimundstraße blinzeln nicht öde Jalousien, den Sonnenschutz übernimmt eine unkonventionelle Vorhangfassade, die zentral und automatisch je nach Sonnenstand gesteuert wird und in den Räumen zusätzlich individuell eingestellt werden kann. Für einen kühlen Kopf sorgt außerdem eine Kühldecke, die für die zugfreie Klimatisierung des Innenraums sorgt. Selbstverständlich bestens optimiert und mit Wärmerückgewinnung versehen. Man will ja schließlich auch den ökologischen Aspekt nicht vernachlässigen. In den Seminarräumen geht den KundInnen und MitarbeiterInnen im wahrsten Sinn des Wortes ein Licht auf, denn auf das Lichtdesign hat man ganz besonders großen Wert gelegt. Auch auf den Gängen steht man nicht im Dunkeln, zwei schlanke Lichthöfe bringen jede Menge Tageslicht ins Haus. Gebaut wurde übrigens seit März 2018; für die Planung zeichnet sich das Steyrer Architekturbüro Hert.architekten Zt GmbH verantwortlich.
Lernen. Arbeiten. Leben.
34 Kursräume, zwei IT-Räume, Teambüros für die MitarbeiterInnen, ein Bistro, Tiefgarage, und, und, und. Das modernste Bildungshaus Oberösterreichs strotzt vor Features. Herzstück ist mit Sicherheit das Kompetenzzentrum „Gesundheit und Soziales“, das ebenfalls im neuen Gebäude untergebracht ist. Dort können SchülerInnen der Gesundheits- und Krankenpflegeschule durch Simulationen, z. B. auch in einer eigenen Nasszelle, wichtige Erfahrungen in geschützter Lernumgebung sammeln. Die Seminarräume sind mit Smartboards, Beamern, Displays, elektronischen Flipcharts und beschreibbaren Wänden ausgestattet. Moderne Möblage für die KursteilnehmerInnen – von Einzelschreibtischen über höhenverstellbare Sessel und Lerninseln in den EDV-Räumen bis hin zur Garderobe wurde an alles gedacht – verbindet Komfort mit vielerlei Nutzungsmöglichkeiten. Die Teambüros für die Mitarbeiter kommen ebenso funktional wie kommunikativ daher. So gibt es neben Rückzugsmöglichkeiten auch Kommunikationstreffpunkte für den kollegialen Austausch.
Seit 60 Jahren bringt das BFI OÖ nun schon Menschen beruflich nach vorne. Mit der Eröffnung des neuen Bildungsgebäudes setzt man den erfolgreichen Weg in der Erwachsenenbildung fort und rüstet sich für alles, was kommen mag. Mit der neuen Schaltzentrale hat sich das BFI OÖ mit Sicherheit eine effiziente Startrampe für die Bildungszukunft gebaut.
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