Gedächtnistraining: Train your Brain-Tipps

Memory und Sudoku. Kreuzworträtsel und Gehirnjogging. Um fit zu sein, braucht nicht nur der Körper Ertüchtigung, auch der Geist soll trainiert sein. Wer faul ist, wird träge. Das gilt auch fürs Hirnkastl, und zwar in jedem Alter. Was in der Demenzvorbeugung gang und gäbe ist, sollte man sich schon in jungen Jahren zu Herzen nehmen. Wem dafür die Motivation fehlt, dem empfehlen wir vorab natürlich unseren Blogbeitrag Motivation: Null Bock auf nix?

 

Kleiner Exkurs in die Wissenschaft

Das Kurzzeitgedächtnis hat seinen Namen zurecht, denn wir merken uns Dinge im Ultrakurzeitgedächtnis nur ein paar Millisekunden bis maximal zwei Sekunden. Das Kurzzeitgedächtnis ist da nicht wirklich besser dran, ein paar Sekunden bis Minuten merken wir uns dort Informationen. Es ist Teil des Frontallappens der Großhirnrinde und befindet sich direkt hinter der Stirn. Für Dinge, die wir uns länger merken sollten, wie z. B. Lernstoff, müssen die Informationen verarbeitet werden und somit im Langzeitgedächtnis abgespeichert werden. Dieses sitzt im Großhirn, dem am stärksten entwickelten Gehirnareals. Und dort sollten wir wichtige Informationen irgendwie auch hintransportieren.

Aber wie geht man das denn nun am besten an? Wie trainiert man seine Gehirnzellen effizient und nachhaltig? Wir haben ein paar Tipps und Tricks von renommierten Gedächtnisprofis zusammengetragen.

 

Tipps von Gedächtnisprofis

Christiane Stenger ist Moderation, Autorin und mehrfache Junioren-Gedächtnisweltmeisterin. Sie weiß, wie das mit dem Training fürs Oberstübchen geht. Immerhin hat sie mit 15 Jahren ihr Abitur (Matura in Deutschland) abgeschlossen und war damit jüngste Abiturientin Deutschlands. Als Gedächtnissporterlin ist die Berlinerin heute nicht mehr aktiv, dafür gibt sie aber bei Vorträgen Einblicke, wie das mit dem „Merken lernen“ funktioniert. Im ARD Alpha-Beitrag vom 26. Oktober 2020 verrät sie ihre besten Merktipps im Detail und meint, dass es besonders gut funktioniert, sich etwas zu merken, wenn man sich Bilder im Kopf vorstellt. Je schräger und ausgefallener diese Eselsbrücken sind, desto besser behält man sich die Informationen. Gut funktioniert auch die Loci-Methode. Dabei stellt man sich einen Weg vor, z. B. eine Route, die man häufig geht oder einen Weg entlang des eigenen Körpers. Die zu merkenden Begriffe werden den markanten „Wegpunkten“ zugeordnet und bleiben so besser in Erinnerung. Die Wirkung dieser Methode konnte sogar schon wissenschaftlich bewiesen werden. In einer Studie des Max-Planck-Instituts wurden 40 Studierende zufällig ausgewählt und sich 40 Begriffe in der richtigen Reihenfolge merken sollten. Jeder bekam die Begriffe je zehn Sekunden zu Gesicht. Studierende, die sich die Begriffe mit der Loci-Methode einprägten, konnten sich im Schnitt 35 Wörter merken. Die anderen, die keine besondere Lerntechnik anwendeten, merkten sich durchschnittlich nur fünf Begriffe. (Quelle: Karsten, G. Erfolgsgedächtnis: Wie Sie sich Zahlen, Namen, Fakten, Vokabeln einfach besser merken. Wilhelm Goldmann Verlag, München, 2012, http://wdb.fh-sm.de/BieramperlLocimethode)

Einen ähnlich bildhaften Ansatz verfolgt auch Gregor Staub, Schweizer Autor und Gedächtnistrainer, um sich z. B. Zahlen leichter zu merken. Man stellt sich dabei leicht merkbare Bilder oder Gegenstände vor, die mit der Zahl einfach zu assoziieren sind. Für die Zahl 04 z. B. ein Auto mit vier Rädern, für 03 einen Hocker mit drei Beinen, die Sieben Zwerge für 07, 10 für die Bibel mit den zehn Geboten, usw. Das ist für das Merken von Telefonnummern durchaus praktisch: Angenommen die Telefonnummer lautet 10 07 03 04, dann könnte man sagen: „Ich lege die Bibel der Sieben Zwerge auf einen Hocker, den ein Auto umfährt. Und schon hat man eine schöne Geschichte an der Hand, die man so schnell nicht vergisst. Wie das gesamte Merksystem funktioniert und warum man sich am besten eine Liste mit 100 „Bildern“ zurechtlegt, gibts im Video BildungsTV-Kanal auf Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=VMi1LKGu5Cc&feature=emb_logo

 

BFI Angebot im aktuellen Kursbuch nachlesen

Welche Informationen man sich merken will, sollte jeder selbst entscheiden. Für Lernwillige bietet das BFI OÖ in jedem Fall viele unterschiedliche Möglichkeiten entlang des gesamten Bildungsbogens; vom Nachholen des Bildungsabschlusses bis zum Studium. Und auch Spezialausbildungen und Weiterbildungen in den einzelnen Disziplinen erfordern ein trainiertes Gedächtnis. Zum Schmökern während der Weihnachtsfeiertage empfehlen wir das aktuelle Kursbuch 2020/21 oder die Kurssuche wärmstens.

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