New Work: Wenn Arbeit und Freizeit verschwimmen

Die Art und Weise, wie wir arbeiten, verändert sich: coronaverursachtes Homeoffice oder die Chefnilpferden, die ihren Führungsstil überdenken sollten. Offenbar verschwimmen die Grenzen zwischen Arbeiten und Freizeit mehr und mehr. Aber was steckt eigentlich dahinter, wo kommt das überhaupt her?

 

New Work: neues Trendwort?

New Work ist eigentlich nicht neu. Der austro-amerikanische Philosoph Frithjof Bergmann gilt als Begründer der New Work-Bewegung. Er gründete schon Mitte der 1980er-Jahre das erste Zentrum für neue Arbeit in Flint (Michigan) und fordert in seinen Thesen einen grundlegenden Wandel der Arbeitswelt von der klassischen Lohnarbeit hin zur Neuen Arbeit. Seine Thesen sind heute aktueller denn je. Nicht umsonst schwirren Begriffe wie New Work, Working Nomads oder Flexibilisierung der Arbeit durch den Raum. Bergmann kritisiert jedoch, dass New Work „von allen Dächern gepfiffen wird“, in der Realität aber nicht viel ankommt und „Lohnarbeit vielerorts nur attraktiver, sympathischer und netter gemacht wird“. Im vergangenen Jahr sprach er im Interview mit dem Handelsblatt darüber, dass viele Unternehmen vor dem Hintergrund der Digitalisierung der Meinung sind, mit der Art, wie Arbeit bisher verstanden und gelebt wurde, nicht mehr zukunftsfähig sein werden. Das gesamte Interview ist auf handelsblatt.com nachzulesen.

Quelle: https://www.handelsblatt.com/unternehmen/management/interview-mit-frithjof-bergmann-warum-new-work-in-deutschen-unternehmen-nicht-richtig-umgesetzt-wird/24899568.html?ticket=ST-543995-9PQiLp9zsmpnlEBMcPRM-ap5

New Work soll das heilende Mittel sein und die Antwort auf die Frage, wie wir in Zukunft arbeiten werden. Bergmann meint, dass klassische Lohnarbeit ausgedient hätte und die Automatisierung den Menschen davon befreien könne. Das sei zugleich die Chance, Werte wie Selbstständigkeit, Freiheit und Teilhabe an der Gemeinschaft zu stärken. New Work sollte vor allem aus jener Arbeit bestehen, „die Menschen wirklich, wirklich wollen“.

Warum New Work?

Warum ein massiver Strukturwandel der Arbeit notwendig ist, hat verschiedene Gründe. Kununu fasst die vier wesentlichen Motivatoren zusammen: (Quelle: https://engage.kununu.com/de/blog/new-work)

Für Unternehmen heißt das also, ihre Organisationen und das Verständnis für Flexibilisierung in jeder Hinsicht den Anforderungen anzupassen. Daher heißt es, herauszufinden, was die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wirklich wollen und brauchen. Und Unternehmen müssen ihren Führungsstil diesen neuen Bedingungen angleichen. Eine Monsteraufgabe, vor allem wenn man bedenkt, dass sich eben diese Rahmenbedingungen laufend und rasant verändern. Hier hinkt man schnell hinterher.

In der Berufswelt ist ein Krieg ausgebrochen, einer um die besten Talente, der Konkurrenzkampf um Fachkräfte ist branchenübergreifend merkbar, teilweise schon jetzt massiv. Dabei sind nicht mehr nur vergleichbare Standardqualifikationen und Abschlüsse gefordert, heute geht es vielmehr darum, einen umfassenden Talentemix vorweisen zu können.

 

Megatrend New Work

Laut Zukunftsinstitut beschreibt New Work epochalen Umbruch, der mit Sinnfrage der Arbeit einhergeht. Demnach ist das Zeitalter der Kreativökonomie gekommen und New Work umreißt einen echten Megatrend. Nicht mehr der Mensch steht im Dienst der Arbeit, sondern umgekehrt. Der Mensch rückt in den Fokus und seine Work-Life-Balance. (Quelle: https://www.zukunftsinstitut.de/artikel/mtglossar/new-work-glossar/)

 

Status quo: New Work

Industrie 4.0 ist schon fast wieder ein alter Hut und Work-Life-Blending in aller Munde. Der klassische Nine-to-five-Job ist längst angestaubt und überholt. Neue, moderne, ja gar junge Ansätze flexiblen Arbeitens, fern von klassischen Büros oder Produktionsbetrieben und weit weg von standardisierten Arbeitszeiten, schwappen auch hierzulande in unsere gewohnte Arbeitswelt. Bei New Work spielt auch die steigende Mobilität eine wichtige Rolle. Der Ort und die Zeit, wo und wann wir arbeiten, dafür eine untergeordnete. Es wird co-geworkt. Co-Working-Spaces schießen beinahe wie die Pilze aus dem Boden. Das sind im Grunde moderne Gemeinschaftsbüro, in denen Freelancer, Unternehmer oder Arbeitsteams temporäre Arbeitsplätze mieten. Aber schon lang bekannte Bürogemeinschaften einzurichten und dann von New Work zu sprechen, wäre anmaßend. Hippe Büros ermöglichen noch lange keine echte Handlungsfreiheit. Es gehört weit mehr dazu. Die Lösung ist weit vielschichtiger. New Work ermöglicht Kooperation bei gleichzeitiger Wettbewerbssituation (Coopetition), New Work ist ein Kulturwandel, New Work steht für Engagement und Potenzialentfaltung. Bei New Work sind die MitarbeiterInnen das höchste Gut. Was wir über New Work bereits wissen und wo wir gerade stehen, hat Michael Trautmann von “on the way to new work” bei #NWX19 von Xing in 10 Learnings zusammengefasst. Hier das Video: https://www.youtube.com/watch?v=WOhsJ9aUleg

 

BFI OÖ für zeitgemäßes HR-Management

Wer modernes Personalmanagement zu seiner beruflichen Zukunft machen möchte, dem seien die Studien am BFI Campus Traun ans Herz gelegt. Unter anderem bieten wir in Zusammenarbeit mit der FH Wien z. B. der Studiengang Akademische/r HR-Manager/in oder Bachelor- und Masterstudien der HFH an.

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