BFI INTERNATIONAL IN ZEITEN DER PANDEMIE

Videokonferenz Eukoal

Auch in diesen schwierigen Zeiten arbeiten wir weiter an europäischen Projekten und suchen gemeinsam mit unseren Partnern innovative Lösungen. Im Projekt EUKOAL (Aufbau eines Europäischen Kooperationsnetzwerks zur kontrastiven Alphabetisierung) geht es um den Austausch von Good practice-Beispielen mit unseren Partnerorganisationen GIZ Berlin und Caritas Sofia. Kontrastive Alphabetisierung bedeutet zusammengefasst, dass die Muttersprache der Lernenden systematisch in den Unterricht mit einbezogen und auf Gemeinsamkeiten/Unterschiede eingegangen wird. Geplant war nach dem Kennenlern- und Planungstreffen im Jänner in Sofia ein intensiver Austausch mit Hospitationen und inhaltlichen Workshops ebendort im März. Dieses Treffen wurde Corona-bedingt zuerst auf Juni verschoben und dann ins Internet verlegt. Daran teilgenommen haben Susanne Wullner (WTS Linz, Koordination Deutsch-Integrationskurse) und Ingrid Spajic (ÖAG, Basisbildung Perg).

Schlussendlich verbrachten wir mehr als drei intensive Stunden in online-Workshops, in denen uns unsere bulgarischen Partner Teile ihrer Arbeit vorstellten, die wir ja nun leider nicht live erleben konnten. Vladyslav Damyanov stellte uns die Methode der Suggestopädie vor, die der bulgarische Psychologe Georgi Lozanov seit den 1960er Jahren entwickelt hat und die für den Sprachunterricht auch im Westen schnell angenommen wurde. Im Wesentlichen geht es dabei um gehirngerechtes Lernen, das Ansprechen vieler Lernkanäle und abwechslungsreiche Methoden im Sprachunterricht – etwas, das uns heute als selbstverständlich erscheint, für die damalige Zeit aber revolutionär wirkte.

In einem zweiten Teil präsentierte uns Radoslava Zagorova die Geschichte und Besonderheiten der bulgarischen Sprache und ging dabei insbesondere auf die Schwierigkeiten ein, denen sich Arabisch sprechende Lernende stellen müssen. Sie hat im Rahmen unseres Projekts EUKOAL einen Bulgarischkurs für Anfänger mit arabischer Muttersprache mit der kontrastiven Methode durchgeführt und erläuterte uns detailliert ihre Beobachtungen. Ergänzt wurden diese noch von den Arabisch sprechenden Kolleginnen von GIZ Berlin, wobei einmal mehr klar wurde, dass Arabisch ähnlich wie Deutsch eine Sprache ist, die zumindest im Gesprochenen sehr starke regionale Unterschiede aufweist.

Da das Projekt nun nach zwei Jahren Laufzeit im August ausläuft und keine Verschiebung der Abschlusskonferenz mehr möglich ist, wird diese im August ebenfalls online stattfinden. Die inhaltliche Planung ist bereits angelaufen.