Mindlab

Das Projekt Mindlab wurde im Auftrag der Kinder und Jugendhilfe des Landes OÖ, Abteilung: „Durchführung der Vollen Erziehung §50/4 Oö.KJHG“ entwickelt. Projektstart Juni 2015

Projektkurzbeschreibung

„Mindlab“ ist ein niederschwelliges Beschäftigungs- und Arbeitsprojekt mit Betreuung-, Begleitungs- und Bildungsangeboten für Jugendliche die einen erhöhten Bedarf an begleiteter Unterstützung brauchen. Drei Säulen tragen dieses Projekt und Konzept, das den Handlungsspielraum und die Selbstwirksamkeit der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in deren Umwelt erweitern soll:

  • Eine „fähigkeitsorientierte Arbeit mit Dienstnehmerqualität“;
  • ein „teilnehmer/innenorientiertes Sozialbetreuungsangebot mit Bindungsqualität“ und
  • ein „experimentelles Erlernen von praktischen Netzwerkfähigkeiten“.

Die erworbenen und vorhandenen Fähigkeiten werden dabei als Stärken und Chancen gesehen. Diese Kompetenzen haben auch bisher zur Lebensbewältigung beigetragen und gehören daher gewürdigt. Es sind dies die Basis für eine selbstständige unabhängige Lebensgestaltung mit Lohnerwerb.

 

 

Haltung im Projekt

Die Jugendlichen sind und waren immer Teil der Gesellschaft und nehmen mit ihrer aktuellen Situation eine erforderliche Rolle wahr, die auch wieder verändert werden kann. Diese Rolle wurde nicht freiwillig gewählt, die Jugendlichen und jungen Erwachsenen haben jedoch auf ihrem bisherigen Weg unter verschiedener Umstände Verhaltensweisen bzw. Einstellungen erlernen müssen, die u.a. als Bindungsstörungen, Posttraumatischen Belastungsstörungen oder eventuell auch als Affektive Störungen, Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen definiert und sichtbar werden.

Multiple widrige Umstände und Prozesse haben also die derzeit vorliegende Situation ergeben. Unser Verständnis ist es, im Sinne eines sozialen Inklusionsanspruchs, Angebote zu setzen, abgestimmt mit allen Verantwortlichen und beauftragten Betreuungspersonen, die es den Jugendlichen ermöglichen die aktuelle Position und Rolle in der Gesellschaft zu verändern.
Die Person ist immer uneingeschränkt wertvoll und wichtig, unabhängig vom Verhalten, den Fähigkeiten, Begabungen und Leistungen.

Das Projekt versteht sich als ein Entwicklungsprojekt, das selbst in einem Lern- und Entwicklungsprozess steht. Die methodischen und didaktischen Ansätze müssen laufend überprüft, ergänzt, erneuert, vertieft bzw. verworfen werden, um der Zielgruppe bzw. dem Auftrag gerecht werden zu können.

Kritik wird als Hilfreich und Chance gesehen. Sicherheit und Entwicklungspotential bietet der Projektrahmen und die Zusammenarbeit mit der Leitung der KJH, den MitarbeiterInnen der Abteilung für „Volle Erziehung nach § 50/4 Oö.KJHG“ und den Sozialpädagoginnen der Jugendlichen aus Trägerorganisationen. Empathie, Kongruenz, Partnerschaftlichkeit und Akzeptanz bilden die Basis der Zusammenarbeit mit den Jugendlichen.

 

Ziele

Primäres Ziel ist die (Re) Integration der Jugendlichen die eine selbständige, unabhängige Lebensbewältigung sicherstellt. Eine Teilnahme am Bildungs- und Beschäftigungssystem den Jugendlichen ermöglichen, ihre Werte gleichwertig für sich selbst und in der Gesellschaft zu leben. Sie erlangen dadurch wieder mehr Macht und Handlungsoptionen über ihr Leben und können daher ihren Einfluss, die Gesellschaft wieder mitzugestalten vermehrt wahrnehmen.
Von einer primär reaktiven Situation und Haltung erfolgt ein Wechsel in eine primär aktive, gestaltende Situation.

In Mindlab werden die Jugendlichen angenommen wie sie sind und auf den Einstieg in ein längerfristiges Ausbildungsprojekt wie z.B. die Produktionsschule oder auf einen Arbeitsplatz am „Freien Arbeitsmarkte“ vorbereitet.

 

Zielgruppe

Multiple Problemlagen der Jugendlichen machen eine ganzheitliche Betrachtung und eine vernetzte Begleitung notwendig. Es handelt sich um Jugendliche, die aus unterschiedlichen Gründen in die Zuständigkeit der Jugendwohlfahrt fallen und primär unter dem Titel der „Vollen Erziehung“ (§ 50 Abs. 4 Oö KJHG) betreut werden. Nicht intakte Familienstrukturen, sind meist die Gründe für eine solche Betreuung. Voraussetzung für die Teilnahme am Projekt ist:

  • die Zustimmung der KJH (Abteilung: „Durchführung der vollen Erziehung  §50/4 Oö.KJHG“),
  • die Bereitschaft der Jugendlichen und
  • die Unterstützung der erziehungsbeauftragten SozialpädagogInnen.

 

Vertragsgestaltung mit den Jugendlichen

Es werden zwei Möglichkeiten angeboten die sich an üblichen Vertrags – und Arbeitssituation am freien Arbeitsmarkt orientieren:

  • Beschäftigung – Versicherung und Entlohnung unter der Geringfügigkeitsgrenze oder
  • Beschäftigung über der Geringfügigkeitsgrenze

 

Bei Fragen stehen Ihnen

Gerald Roithmeier BApth, 0664 1633162, gerald.roithmeier@bfi-ooe.at und

Clemens Brandstetter, 0664 88435337, clemens.brandstetter@bfi-ooe.at gerne zur Verfügung.