Der Bildungscampus in der Raimundstraße bzw. Grillparzerstraße soll in den nächsten Jahren zu einem Sozialcampus erweitert werden. Die BBRZ GRUPPE entwickelt dort angrenzend an den heutigen Standort von BBRZ, Jugend am Werk und BFI OÖ ein Konzept für Soziales Wohnen mit verschiedenen Wohnangeboten. An der Kunstuniversität Linz fand für die Revitalisierung der bestehenden Häuser Raimundstraße 10-14 ein Ideen- und Architekturwettbewerb statt. Eine Jury, bestehend aus Simon Ziegelbäck (Integrationsstelle des Landes OÖ), Christoph Jungwirth (BFI OÖ/BBRZ), Corinna Außerwöger (BBRZ), Ekber Gercek (Volkshilfe OÖ), Siegfried Atteneder (Kunstuni Linz) und Gernot Hertl (Hertl,Achritekten), kürte nun die Sieger:innen des Wettbewerbs der Auslobung „Soziales Wohnen Raimundstraße“.
Starthilfe: Soziales Wohnen
Die Wohnkonzepte sollen leistbares Wohnen in den Bestandsobjekten mit hoher Qualität ermöglichen. Mit dem Ideen- und Architekturwettbewerb wurden Möglichkeiten ausgelotet, wie den Menschen ein Zuhause gegeben werden kann, die aufgrund ihrer besonderen Lebenslage auf günstigen Wohnraum zu fairen Bedingungen angewiesen sind. Das sind z. B. Menschen, die noch nicht lange in Österreich leben, deren Asylverfahren positiv beendet wurde, oder Menschen, die die Betreuung der Grundversorgung verlassen müssen und am Arbeitsmarkt Fuß fassen wollen. Die Wohnungen sind somit Startwohnungen, in denen die Menschen kurzfristig, aber auch bis zu fünf Jahre leben werden. Begleitend wird es bei Bedarf sozialpädagogische Betreuung durch die Volkshilfe geben.
Siegerprojekt: Bestandspotenzial bestens genutzt
Die zwei gründerzeitlichen Häuser inkl. Gärten an der Raimundstraße werden im Sommer 2023 frei für eine neue Nutzung sein. Derzeit befinden sich dort Wohneinheiten und Büros. Ziel der BBRZ GRUPPE ist die qualitätsvolle, budgetschonende Sanierung und die kluge Nutzung der vorhandenen Substanz. Das bedeutet auch einen sorgsamen Umgang mit der baulichen Struktur. Im Ideenwettbewerb haben sich Anne Rotter und Julien Reinhart von der Architekturabteilung der Kunstuniversität Linz durchgesetzt und sind die Sieger:innen der Auslobung. Ihr Entwurf besticht durch viel Freiraum zum Hof hin sowie durch Sparsamkeit der Erschließungsflächen. Ein vorgelagerter Laubengang macht die Lösung besonders elegant und gleichzeitig effizient. Anne Rotter und Julien Reinharts bestechend einfache Lösung erschließt beide Häuser sehr gelungen. Wegfallende Treppenhäuser werten die Flächenbilanz auf. Die flexiblen Wohneinheiten könnten sogar relativ einfach verbunden werden. Jetzt denken die beiden noch über die Nutzung des Untergeschoßes nach.
Bildunterschrift: Die Jury und die Preisträger:innen v.l.n.r.: Mag. Simon Ziegelbäck (Integrationsstelle Land OÖ), BM.Ing.in Corrina Außerwöger (BBRZ), Univ.-Prof. Mag. Dr.phil. Siegfried Atteneder (Kunstuni Linz), Julien Reinhart und Anne Rotter (Preisträger Kunstuni Linz), Mag. Ekber Gercek (Volkshilfe OÖ), Gernot Hertl (Hertl.Architekten), Dr. Christoph Jungwirth (BFI/BBRZ), Fotocredit: Juliana Tasler-Rager