1x1 der digitalen Medien: #3 Fake News, Clickbait und Social Bots

 

Glauben statt Wissen - das postfaktische Zeitalter

Fake News gab es schon immer. Und wird es immer geben. Was sich in den letzten Jahren verändert hat: Fake News sind salonfähig geworden, sie sind in unserem ganz normalen Alltag angekommen. Wir alle surfen tagtäglich durch die Sozialen Medien. Hier warten Fake News ganz selbstverständlich zwischen all den anderen Meldungen und Beiträgen auf uns. Dabei ist jeder und jede von uns im Großen und Ganzen bei der Bewertung des Wahrheitsgehalts auf sich selbst gestellt. Zu groß ist die Informationsflut, Regulation klarerweise ein heikles Thema.

 

Was sind Fake News?

In aller Kürze sind Fake News absichtlich abgesetzte Falschmeldungen. Sie können komplett frei erfunden sein, meist sind sie an tatsächliche Fakten angelehnt und verzerren diese. Normalerweise kommen sie ziemlich reißerisch daher. Schließlich wollen die Urheber von Fake News uns in irgendeiner Weise zu einer Reaktion bewegen.

 

Warum gibt es Fake News?

Im Großen und Ganzen gibt es zwei Hauptgründe, warum Fake News verbreitet werden:

  1. Geld
  2. Meinungsmache

 

Clickbait

Geld bringen Fake News, wenn sie viele Likes und Klicks generieren bzw. wenn sie oft geteilt werden. Denn: Häufige Interaktionen mit der Falschmeldung führen zu höherer Sichtbarkeit. Höhere Sichtbarkeit führt zu noch häufigerer Interaktion mit der Meldung. Und: Interaktionen bringen Geld. Je mehr desto besser. 

 

Clickbait bedeutet, Meldungen so zu gestalten, dass sie uns ansprechen und damit zum Liken, Klicken und Teilen anregen. Gutes Clickbaiting ist der Grund, dass Fake News erfolgreich in den Sozialen Medien sind und damit viel Geld bringen. Unser Gehirn reagiert auf Meldungen, die uns emotional berühren und/oder uns neugierig machen intensiver als auf seriös und damit oft ein bisschen fader daherkommende Meldungen. 

 

Social Bots

Was mit Clickbait nicht funktioniert, können Social Bots liefern. Social Bots sind Programme, die in Form eigener Accounts in den Sozialen Medien auftreten. Sie sind in der Lage, wie echte User zu agieren. In der einfacheren Version können sie z.B. Beiträge liken. Oder sie folgen Personen und/oder Institutionen, die ihre Ziele vertreten und stärken damit deren scheinbare Beliebtheit. Am effektivsten arbeiten Sozial Bots, die zusätzlich zu diesen Funktionen die Sozialen Medien nach Schlagwörtern in Beiträgen durchsuchen und dort direkt kommentieren. In dieser Form sind Social Bots sogar in der Lage, Diskussionen und Gesprächsverläufe zu beeinflussen. In der entsprechenden Anzahl eingesetzt können sie einen Beitrag an der öffentlichen Meinungsbildung haben. Und zwar sowohl durch ihre scheinbar große Anzahl, als auch durch inhaltliche Argumentation. 

 

 

Fake News als solche erkennen

Mit Hilfe von ein paar einfachen Tricks kannst du einen Schnellcheck zur Glaubwürdigkeit einer Meldung durchführen. Besonders interessant finde ich die Bilderrückwärtssuche über Google:

 

 

Und noch ein Tipp: Der Verein Mimikama - Verein zur Aufklärung über Internetmissbrauch, setzt sich für die Aufklärung von Internet-Nutzern über Internetkriminalität und Internetbetrug ein. Auf der Mimikama-Website findest du aktuelle Infos rund um gerade kursierende Fake News und sonstige Stolperfallen im Netz. Ich empfehle dir auch gleich den Mimikama-Newsletter. Abonniere ihn und du bekommst täglich aktuelle Fake-Analysen, Rechercheberichte und Präventionstipps direkt ins E-Mail-Postfach geschickt.

 

Wenn du neugierig bist, wie gut dein Gespür für Falschmeldungen ist, mach das Fake News Quiz des SRF. Dort findest du im Video noch weitere Tipps und Tricks, wie du Fake News als solche erkennen kannst!

 

Kommentare

Für eine Nicht-Digital-Native sehr hilfreicher Artikel: Vielen Dank!

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