BarCamp – das Veranstaltungsformat, das aus der Reihe tanzt

 

Wie ein BarCamp funktioniert

Bar & Camp, das klingt irgendwie nach Party oder Festival, aber nicht wirklich nach lernen oder? Tatsächlich hat ein BarCamp etwas mit Camping zu tun, die Namensgebung lehnt sich an die von Softwareentwickler Tim O´Reilly initiierte Veranstaltungsreihe „FooCamp“ an, dabei handelt es sich um Friends oO´Reilly, die zum fachlichen Austausch von Gedanken mit anschließender Übernachtung zusammenkamen.

 

Und es hat auch ganz viel mit Lernen zu tun. Nur Lernt man dort auf andere Art und Weise. Ein BarCamp ist nämlich eine Konferenz, die mit den klassischen Regeln einer Konferenz bricht: Es gibt keine vorab festgelegte Agenda und keine festgelegten Referenten. Das Programm entsteht durch die Teilnehmer, die in diesem Format die Rolle der Teilgeber einnehmen. Es gibt mehrere Vorträge, aber auch Diskussionsrunden in der Gruppe, die sogenannten Sessions. Diese Sessions werden an jedem Morgen auf Pinnwänden oder Whiteboards durch die Teilnehmer in Eigenregie koordiniert.

 

Mein erstes - aber bestimmt nicht letztes - BarCamp

Ich habe im vergangenen Dezember am ersten BarCamp der Erwachsenenbildung am bifeb in Strobl teilgenommen. Das Thema des BarCamps, das ich besucht habe, war "Digitalisierung in der Erwachsenenbildung" und dieses Thema zog sich auch in Bezug auf die Organisation durch die Veranstaltung.

 

Aus dem Veranstaltungsraum, dem Bürglsaal, wurde durchgängig live via Zoom übertragen. Einige Teilnehmer/innen waren online mit dabei und haben sogar eigene Sessions online geleitet. Jede Session hatte an diesen beiden Tagen je einen Zeitslot von 45 min, wurde direkt online protokolliert und allen anderen Barcamp Teilnehmer/innen quasi in Echtzeit zur Verfügung gestellt.

 

Ich war bei insgesamt 5 Sessions zu folgenden Themen dabei: Facebook, Instagram, Blog in der Erwachsenenbildung, Lehrende befähigen und motivieren, Service Engineering, Digi Verweigerer, Strukturen der EB in Zeiten der Digitalisierung. Am ersten Tag nahm ich die Freiheit wahr eine Session vorzeitig zu verlassen, nicht weil mein Interesse erschöpft war, aber mein Kopf. Die vielen Inputs, Impulse, Diskussionen musste ich bei einem kleinen Winterspaziergang erstmal verarbeiten. 

 

Am Abend nach dem offiziellen Ende der Sessions ging es munter weiter bis spät in die Nacht mit inhaltlichen Diskussionen, beim informellen Teil an der Bar, um dem Namen „BarCamp“ alle Ehre zu machen.

 

Was mir daran besonders gut gefallen hat? Die offene Form dieser "Nicht-Konferenz" ermöglicht es, in einem unglaublichen Tempo Gemeinsamkeiten zu entdecken, Fachwissen auszutauschen und zu vertiefen, mal Netzwerke zu schließen, Projektideen auf die Welt zu bringen und hoffentlich auch das ein oder andere umzusetzen - aber mit Sicherheit in Bewegung zu bringen!

 

Lust auf ein gutes BarCamp?

Dann hast du im Grunde 2 Möglichkeiten:

 

Entweder du besuchst eines der zugegeben wenigen BarCamps, die es in Oberösterreich gibt: https://www.barcamp.at/Oberoesterreich

 

ODER

 

Du veranstaltest einfach dein eigenes BarCamp :)

 

Was du dafür brauchst?

Das schöne am BarCampen ist, dass es von seiner Unkompliziertheit lebt. Wenn du folgende 6 BarCamp-Regeln berücksichtigst bist du schon auf der sicheren Seite:

  1. Vorstellung mit nur drei Wörtern: Offiziell eröffnet wird jedes BarCamp durch die Vorstellungsrunde. Um den Zeitaufwand im Zaum zu halten, soll sich jeder Teilnehmer mit nur drei Worten beschreiben.
  2. Mitmachen! : Jeder trägt zum Erfolg des Camps bei. Bringt euch ein und seid mittendrin. Die Sessions sind so spannend, wie die Teilnehmenden sie gestalten.
  3. Keine Agenda im Vorfeld: Das BarCamp findet geplant ungeplant statt. Es gibt keine feste Tagesordnung (vom Rahmenprogramm abgesehen). Der Konferenzplan entsteht erst durch die Teilnehmenden.
  4. Gleichberechtigung: Alle können die Themen mitbestimmen und sich in den Diskussionen einbringen.
  5. Flexibilität: Wer während einer Session feststellt, dass das Thema nicht bereithält, was einen interessiert, kann den Raum jederzeit verlassen und zu einer anderen Session wechseln.
  6. Reden über das BarCamp: Das BarCamp lebt von Kommunikation, also sollte auch jeder darüber berichten, bloggen, twittern, ... 

 

Natürlich gehört zum erfolgreichen BarCamp außerdem eine gute Infrastruktur. Netzwerke und Hardware müssen zur Verfügung stehen und funktionieren. Auch für Arbeitsmaterialien wie Packpapier, Stifte oder Klebeband muss gesorgt sein. Außerdem braucht es eine gute Struktur für die Sammlung und die Verteilung der Ergebnisse aus den Sessions.

 

Also, lasst uns fröhlich barcampen :)

 

 

 

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