Kopf vs. Bauch - Wer trifft die besseren Entscheidungen?

 

Hirn aus. Bauch an.

Das Problem kennt wohl jeder: Die Argumente drehen sich im Kopf hin und her und auf und ab. Du kannst abwägen was du willst, du kommst zu keinem Ergebnis, du hast auch wenn du alle Infos immer wieder durchgehst und abklopfst einfach nicht das Gefühl, dass du guten Gewissens eine Entscheidung treffen kannst.

 

In solchen Situationen mache ich folgendes: Hirn aus. Bauch an. Entscheiden. Durchziehen. Der große Vorteil daran? Du lässt deiner Intuition freien Lauf. Und deine Intuition kann mehr, als du vielleicht denkst!

 

Die Sache mit der Intuition

Im Allgemeinen treffen wir alle unsere Entscheidungen, indem wir auf das Prinzip der Nutzenmaximierung zurückgreifen. Wir prüfen die Argumente, Risiken und Konsequenzen möglicher Alternativen auf vermuteten Nutzen bzw. Kosten und entscheiden uns für die Variante, die uns den größten Gesamtnutzen verspricht. Und es gibt viele Fragen, die sich auf diese Art und Weise sehr gut beantworten lassen. 

 

Allerdings leben wir in einer Welt, in der zwar scheinbar alles erklär-, her- und ableitbar ist - wir alle leben aber genau deshalb auch in einer Welt, die immer komplexer wird. Zusammenhänge werden zunehmend undurchschaubarer, Risiken und Konsequenzen unklarer. Rationale Entscheidungen nach dem Prinzip der Nutzenmaximierung zu treffen wird also immer schwieriger. Dazu kommt, dass es im Grunde extrem selten der Fall ist, dass ALLE entscheidungsrelevanten Argumente am Tisch liegen. Wir haben es also eigentlich ziemlich oft mit so genannten unsicheren Entscheidungen zu tun.

 

Hier kann uns unsere Intuition entscheidend weiterhelfen. Denn Intuition ist gefühltes Wissen. Es nährt sich aus den Erfahrungen, die wir in der Vergangenheit gemacht haben und dringt auf die Schnelle in unser Bewusstsein, wobei wir nicht genau verbalisieren können, woher die "Eingebung" plötzlich kommt. Und weil wir das nicht genau sagen können, und wir auch nicht genau verbalisieren können, wie sie zustande gekommen ist, verwechseln wir Intuition gerne mit einem Gefühl - nicht umsonst wird Intuition auch gerne als Bauchgefühl bezeichnet.

 

Nachdem Gefühle - zumindest im beruflichen Kontext - meist wenig Platz haben, wird in der Konsequenz auch auf Intuition recht wenig Wert gelegt wird. Ja im Grunde wird in der Managementliteratur meist sogar davon abgeraten, auf seine Intuition zu vertrauen. Warum das Bauchgefühl uns aber eigentlich gerade bei unsicheren Entscheidungen eine wichtige Stütze wäre, verrät Gerd Gigerenzer, Direktor des Harding-Zentrums für Risikokompetenz am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin, in folgendem Video:

 

Intuition als wichtiger Teil der menschlichen Intelligenz

Wie wichtig der Baustein Intuition für unsere Problemlösungskompetenz ist, zeigt vor allem auch die Entwicklung Künstlicher Intelligenz (KI). Tatsächlich ist es so, dass rationale Entscheidungen - also diejenigen, wo Entscheidungen auf Grund einer optimalen Grundlage getroffen werden - für eine Künstliche Intelligenz inzwischen gut lösbar sind. Oft mithilfe verschiedener Berechnungen und Algorithmen sogar besser und zuverlässiger als vom Menschen. Womit sich KI allerdings (noch) wesentlich schwerer tut ist, Entscheidungen in Bereichen zu treffen, bei denen Unsicherheiten oder gar unbekannte Faktoren eine Rolle spielen. Genau das kann der Mensch sehr gut und genau dafür bräuchte eine Künstliche Intelligenz das was wir oft wenig schätzen: Intuition.

 

It's all about Intuition 

Und gerade weil Intuition also ein ganz wichtiger Faktor menschlicher Intelligenz ist, solltest du dir das folgende Interview mit dem Guru des Bauchgefühls, Gerd Gigerenzer anschauen:

 

Verrate uns gerne im Kommentarfeld unten, in welchen Fällen dir deine Intuition schon weitergeholfen hat! Wir freuen uns auf deine Geschichte :)

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