OKR - Was kann das neue Management by Objectives (MbO)?

 

Angekommen in der VUCA-Welt

 

Das jährliche Zielvereinbarungsgespräch mit dem Chef ist wohl der Standard des durchschnittlichen Unternehmens in Österreich. Einmal im Jahr reflektieren Vorgesetzte und Mitarbeiter idealerweise das vergangene Jahr und schauen in die Zukunft, was das nächste Jahr bringen soll. Das mithilfe der 'Objektives' - also der auf die Abteilung bzw. den Mitarbeiter heruntergebrochenen vergangenen und zukünftigen Ziele. Ziele, die erreicht wurden werden abgehakt, Ziele fürs nächste Jahr auf die Agenda gesetzt, um im darauffolgenden Jahr das nächste Mal darüber zu sprechen.

 

Vielleicht ahnst du es an dieser Stelle schon: Auch das gute alte MbO wird früher oder später der digitalen Transformation zum Opfer fallen. Top-down vereinbarte Ziele, die einmal im Jahr aus der Schublade geholt, aktualisiert und reflektiert werden, erhalten in unserer VUCA-Welt ein glattes Nicht Genügend. Agilität ist DIE Herausforderung für alle Unternehmen, die sich den Herausforderungen der Zeit stellen. 

 

 

 

The next big Thing: OKR

Die Managementmethode, die Google groß gemacht hat und auf die agile Unternehmen weltweit setzen ist OKR. Objectives und Key Results sind die zentralen Elemente dieser zur Zeit höchst angesagten Methode. Ziele (Objektives) gibt es weiterhin, dem Namen der Methode nach wird um die Kernergebnisse (Key Results) erweitert. Während es im MbO schon Regel war, die Ziele messbar etc. zu definieren werden im OKR also die Ziele um eine weitere Dimension - eben die Kernergebnisse - heruntergebrochen und damit noch einen Schritt klarer, konkreter, messbarer und evaluierbarer.

 

Agil

Aber das ist längst noch nicht alles: OKR ist eine agile Managementmethode. Und damit eine, die nicht nur Unternehmen wie Google groß gemacht hat, sondern eine, die wohl für viele Unternehmen, die sich der digitalen Transformation stellen, die Zukunft darstellt. Agil zu sein bedeutet im Grunde nichts anderes, als flexibel in seiner Ausrichtung zu bleiben. Ein wichtiger Baustein von OKR ist daher, die vierteljährliche Auseinandersetzung mit den Objektives und Key Results. Jahreszyklen spiegeln nur mehr in wenigen Branchen die Realität wider, ein agiler, globaler Markt braucht agile Managementmethoden.

 

Top-down und Bottom-up

Während im MbO die Ziele im Wesentlichen Top-down (also von der Unternehmensführung vorgegeben) fortgeschrieben werden, passiert im OKR eine zumindest teilweise Demokratisierung der Zielsetzungen. Basis ist natürlich weiterhin eine von der Unternehmensführung vorgegebene Vision, die es zu erreichen gilt. Die Ziele und Key Results, die dazu geeignet sind, auf diese Vision einzuzahlen, können und sollen aber auf jeder Unternehmensebene und in jeder Abteilung neu gedacht und neu entwickelt werden. Wie jeder Bottom-up-Prozess bringt auch dieser den Vorteil, dass die Mitarbeiter sich mit selbst gesteckten Zielen wesentlich besser identifizieren können - was wiederum die Motivation weiter erhöht, die OKRs zu erreichen.

 

Hoch gesteckte Ziele

Für das OKR wesentlich ist auch, dass man sich nicht mit den nächstbesten realistischen Zielen zufrieden gibt. Im OKR geht es darum, ambitionierte und  hochmotivierende Ziele zu finden, die zum Durchbrechen alter Denkmuster und damit zu neuen Lösungsansätzen führen. Neu ist auch, dass im OKR gar nicht der Anspruch entsteht, einmal gesetzte Ziele zu 100% zu erreichen. Ein Ziel ist nicht mehr dann erreicht, wenn es perfekt umgesetzt wurde sondern vielmehr dann, wenn es sichtbare Änderungen angestoßen hat. 

 

Transparenz

Radikal neu am OKR-Ansatz ist auf jeden Fall die totale Transparenz der Methode. MbO z.B. ist davon geprägt, dass im Wesentlichen nur die direkt an der Vereinbarung beteiligten Personen die gemeinsam gesteckten Ziele überhaupt kennen. Setzt ein Unternehmen OKR in vollem Umfang um, sind alle Ziele und Kernergebnisse inkl. deren Erreichungsrate aller Abteilungen und aller Mitarbeiter von allen anderen Personen im Unternehmen einsehbar. Diese radikale Transparenz soll es agilen Unternehmen möglich machen, schnell und effizient zu agieren, die Kommunikation zu vereinfachen und vor allem auch zu beschleunigen.

 

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Kommentare

nach einem Jahr Erfahrung als Mitarbeiter in der Abteilung Digital Business, Innovation & HR des Bfi OÖ - für mich eine tolle und besonders motivierende Art der MitarbeiterInnen Führung!

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