Berufsreifeprüfung vs. Studienberechtigungsprüfung - eine kleine Entscheidungshilfe


Beide Varianten der Weiterbildung haben ihre Vorteile

Gleich vorweg: Im Grunde kommt es drauf an, was du nach Abschluss der Berufsreifeprüfung bzw. Studienberechtigungsprüfung konkret vorhast. Und wie sicher du dir dabei bist. Und welche Ausbildung(en) du bisher abgeschlossen hast. Und, und, und. Schauen wir uns das mal der Reihe nach an.

 

Was genau bringt die Berufsreifeprüfung?

Die Berufsreifeprüfung ist wohl die eierlegende Wollmilchsau der Weiterbildung. Wenn du sie in der Tasche hast, kannst du darauf immer wieder aufbauen, denn du hast damit eine vollwertige Matura erworben. Sie ist und bleibt eine Standard-Voraussetzung für viele hochwertige Berufe und weitere Berufsausbildungen in Österreich und dir stehen berufliche Qualifikation in alle Richtungen offen. Was noch wichtig ist: dir steht damit auch jederzeit offen, dich beruflich in jede Richtung zu verändern! Das ist ganz wichtig - inzwischen geht ja kaum noch jemand im erlernten Beruf in die Pension. 

 

Wenn du die Berufsreife abgeschlossen hast, hast du z.B. automatisch alle Berechtigungen für den Besuch weiterführender Bildungswege (Universitäten, Hochschulen, Fachhochschulen, Akademien, Kollegs) – und zwar ohne Einschränkung auf ein bestimmtes Fachgebiet.

 

Wie die Berufsreifeprüfung kurz zusammengefasst funktioniert, kannst du dir hier anschauen:


 

So toll wie das auch ist, es gibt 1 kleines Häkchen an der Berufsreifeprüfung: Um zur Berufsreifeprüfung antreten zu können, musst du eine 3-jährige, abgeschlossene berufliche Ausbildung vorweisen können. Wenn du genau die nicht hast, du aber z.B. genau weißt, was du studieren möchtest und an welcher Universität, dann gibt’s eventuell auch einen besseren Weg für dich.

 

Wie funktioniert die Studienberechtigungsprüfung?

Im Rahmen der Studienberechtigungsprüfung musst du ganz genau wissen, welches Studium du wählen möchtest und an welcher Universität du studieren möchtest. Für so gut wie jedes Studium gibt es eine Art Fächerbündel, das es zu bestehen gibt – bestehend aus 5 Prüfungsfächern. Wenn du die in der Tasche hast, kannst du mit dem Studium loslegen.

 

Voraussetzung ist, dass du bei Prüfungsantritt mindestens 20 Jahre alt bist und eine berufliche oder außerberufliche Vorbildung für das angestrebte Studium mitbringst (– d.h. keine abgeschlossene berufliche Ausbildung!).

 

Praktisch heruntergebrochen bedeutet das wenn du z.B. vor hast Medizin an der JKU Linz zu studieren, dass du folgende Teilprüfungen ablegen musst (da das Medizinstudium in Linz in Kooperation mit der MedUni Graz stattfindet gelten deren Prüfungsfächer für die SBP):

  • Aufsatz über ein allgemeines Thema
  • Biologie
  • Physik 1
  • Chemie 2
  • Wahlfach (Anatomie)

 

Das Schöne an der Studienberechtigungsprüfung ist wie du siehst, dass du Fächer absolvierst, die direkt fürs spätere Studium relevant sind.

 

Der Hinweis, dass du dir sicher sein solltest wo genau studieren willst, ist übrigens insofern wichtig, als die Studienberechtigungsprüfung etwa dann ihre Gültigkeit verliert, wenn du dich doch anders entscheiden solltest und du vielleicht nach dem ersten Semester draufkommst, dass du eher der Typ für Pflegewissenschaften oder gar für Wirtschaftsinformatik bist.

  

Und auch wenn du dich entschließen solltest, dein Studium an einer anderen Universität zu absolvieren, könntest du Probleme bekommen – die Fächerbündel variieren oft zwischen den Universitäten, da diese über ihre Zulassungskriterien autonom entscheiden können. In dem Fall kann es dir passieren, dass du die eine oder andere Prüfung zusätzlich absolvieren musst.

 

Oder du entschließt dich, doch nicht zu studieren, sondern einen ganz anderen Weg einzuschlagen. Dann sind die Prüfungen leider vermutlich nicht mehr von großem Wert für dich (wobei Wissen an sich ja nie umsonst ist). Das wiederum kann dir mit der Berufsreifeprüfung nicht passieren – sie garantiert dir wie oben beschrieben die Zulassung zu allen weiterführenden Bildungswegen. Hmmm, was nun?

  

Gibt es Alternativen?

Gute Frage. Nachdem das Bildungssystem in Österreich inzwischen extrem vielfältig und durchlässig ist, ist die Frage eigentlich nur dann seriös zu beantworten, wenn man genau weiß, was du vorhast.

 

Wenn es dir rein ums Studieren geht, dann prüf doch im Vorfeld ob es nicht eventuell auch schon die Möglichkeit gibt, das auch ohne Matura/Berufsreifeprüfung/Studienberechtigungsprüfung zu tun. Es gibt bereits einige Studienangebote wo du auch „nur“ mit entsprechender Berufserfahrung einsteigen kannst. An unserer HFH Linz-Traun z.B. geht das, wenn du die entsprechenden Voraussetzungen erfüllst. 

 

Wenn du weiterhin nicht ganz genau weißt, wie du am Besten an dein Bildungsziel kommst, beraten wir dich gerne persönlich - ruf uns gleich an und hol dir deinen persönlichen Termin für ein Orientierungsgespräch!

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