Der Spieltrieb in uns allen
4,9 Mio. Österreicher tun es. Sie spielen mehr oder weniger regelmäßig Computerspiele. Und sind damit der beste Beweis für den Spieltrieb, der in uns allen steckt.
Der Spieltrieb ist wohl in den ersten Lebensjahren des Menschen einer der einer der wichtigsten und auch am stärksten ausgeprägter Trieb. Kleine Kinder spielen nahezu den ganzen Tag und profitieren quasi nebenbei was ihre motorische, soziale, emotionale als auch kognitiven Erkenntnisse angeht, enorm. Das Spiel ist die in diesem Alter wichtigste Lernquelle. Die wesentliche Lernmethode, die hinter dem Spiel steht ist das Prinzip von Versuch und Irrtum. Egal, ob Kinder allein oder mit anderen spielen, Rollen- oder Gesellschaftsspiele spielen oder auch ihrer Kreativität im freien Spiel ihren Lauf lassen: Das Spiel bietet ihnen jederzeit den geschützten Rahmen, in dem sie ihre Fähigkeiten und Kompetenzen ausprobieren können und in dem Sie im Gegenzug direktes Feedback bekommen um daraus zu lernen.
Mit zunehmenden Alter fällt der Spieltrieb geringer aus. Schließlich wartet der Alltag mit all seinen Pflichten auf den Erwachsenen und wir haben - selbst wenn wir wollen - enfach weniger Zeit, uns dem Spiel zu widmen. Und dennoch, Online-Handygames finden sich als kleiner Zeitvertreib zwischendurch auf so gut wie jedem Handy. Auch Spielkonsolen und PC-Games erfreuen sich ungebrochener Beliebtheit. e-Sport steckt in Österreich zwar noch in den Kinderschuhen, wird den Trend zum Online-Gaming aber über kurz oder lang weiter verstärken.
Genau so wie die Spiele von Babys und (Klein-)Kindern, basieren auch die meisten der Spiele, die die eingangs erwähnten 4,9 Mio. Österreicher und Österreicherinnen spielen, auf Versuch und Irrtum. Wer scheitert muss nochmal ran, wer Erfolg hat, bekommt begehrte Gegenstände, Auszeichnungen, den nächsten Level freigeschalten etc.
Spiele schaffen es also, sowohl Kinder als auch Erwachsene absolut zu fesseln. Spielend kommen wir meist ganz schnell in den Flow, entspannen uns schnell, können unserer Kreativität freien Lauf lassen, sind ganz nah bei unserer Emotion UND: wir lernen jedes Mal wenn wir Spielen dazu.
Gamification - spielend lernen
Das Prinzip von Gamification - also der Übertragung von Spielelementen auf Lernkontext ist alles andere als neu. Rollenspiele, Simulationsspiele und Planspiele um ein paar Beispiele zu nennen sind das Handwerkszeug der meisten Pädagogen. Digitales Lernen und damit einhergehend e-Didaktik erweitert allerdings die bisher bestehenden Möglichkeiten um ein Vielfaches.
Einige Beispiele, wie leicht Lernen als Erwachsener auf spielerische Weise funktionieren kann zeigt folgender Beitrag der Serie [W] wie Wissen ab Min 20:40:
Klar ist, dass sich auch in Zukunft nur wenige Unternehmen ein eigenes Online-Game leisten werden. Aber Gamification als solches in betriebliche Aus-, Weiter-, Fortbildungen und auch sonstige Workshops zu integrieren ist sicherlich ein Trend. So kann z.B. ein moderierter Teambuildingworkshop mit Lego(R) Serious Play(R) auf jeden Fall den Horizont erweitern und der Kreativität einen kräftigen Schubs geben.
Wer du jetzt neugierig geworden bist, du aber nicht gleich mit einem eigenen Online-Game in die Welt des Erwachsenen-Lernspiels eintauchen kannst, schau dir das Prinzip der Einbindung von Spielelementen doch bei Duolingo an. Die bekannte Sprachlernplattform setzt auf Fortschrittsbalken, Levels, Medaillen und Preise für absolvierte Übungen und spezielle Belohnungen wenn du mehrere Tage in Folge lernst. Duolingo ist übrigens völlig kostenfrei, der Sprachkurs schneidet auch im Test gut ab.
Schreib uns gerne deine Erfahrungen mit Duolingo oder Gamification an sich unten in den Kommentaren. Oder aber wenn du Lernen bisher noch nie in Verbindung mit Spiel kennen gelernt hast interessiert uns, was du davon hälst. Bist du eine/r der 4,9 Mio. Österreicher/innen, die sich spielend lernen vermutlich gut für sich vorstellen können oder bist du eher Fan von anderen Lernmethoden?
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