Nachgefragt: Was bringen Tablets im Unterricht?

 

Tablets im Vorbereitungslehrgang zum Nachholen des Pflichtschulabschlusses

Auf der Suche nach interessanten Unterrichtsmethoden für meinen neuesten Blogbeitrag musste ich dieses Mal nicht weit gehen. Eigentlich nur 3 Stockwerke runter. Hier am Standort in der Muldenstraße in Linz lief bis vor ein paar Wochen nämlich ein oö-weiter Pilotlehrgang, bei dem erstmals iPads in den Unterricht integriert wurden. Und zwar im Vorbereitungslehrgang zum Nachholen des Pflichtschulabschlusses.

 

Dieser Vorbereitungslehrgang ist grundsätzlich schon mal eine ganz tolle Sache - der Pflichtschulabschluss ist nämlich ganz einfach die Grundlage dafür, im Berufsleben Chancen zu haben und diese auch wahrnehmen zu können. Und ab sofort wird der Unterricht auch noch mit iPads aufgepeppt - was will man mehr? :)

 

Ich also runter zu BFI-Trainerin und Lehrgangsleitung Katrin Kreismayr, die mir einige Fragen beantwortet hat:

 

Simone: Seit wann wurden die iPads bei euch im Unterricht eingesetzt?

Katrin: Wir haben die iPads jetzt seit dem Frühjahr in Verwendung. Und ich muss sagen, dass das Feedback von Trainern nach einer kleinen Anwärmphase sehr gut ist. Die Teilnehmer waren von Anfang an begeistert! Ich habe im Vorfeld einige Teilnehmer gefragt, was ihnen beim Einsatz der iPads besonders gefallen hat - die Antworten gingen von 'wir haben sehr viel gelernt und so viele Informationen rausgesucht', über 'wir haben viel Deutsch gelernt, z.B. Grammatik' bis hin zu 'mir hat gefallen, dass man kann damit leichter lernen', insgesamt ziehe ich also eine sehr positive Bilanz!

 

Simone: Das hört sich gut an! Wo liegt für euch der große Unterschied zur Arbeit mit dem PC?

Katrin: Grundsätzlich war es vor den iPads so, dass wir für Online-Recherche etc. eben in eigene PC-Räum wechseln mussten. Die entsprechenden Ressourcen waren aber natürlich immer bis zu einem gewissen Grad begrenzt bzw. musste man immer im Voraus planen. Die iPads können wir jederzeit und auch mal ganz spontan rausholen und bei Bedarf in den Unterricht integrieren.

Ein ganz wichtiger Unterschied zur Arbeit am PC ist auch, dass die Teilnehmer sich mit Apps viel besser zurecht finden - viele haben ja gar keinen PC daheim, ein Smartphone dagegen hat hier jeder. In den Kursen haben wir im Durchschnitt recht junge Leute - also Digital Natives - sitzen, für die diese Art des Lernens ohnehin normaler Alltag ist.

 

Simone: Wofür wurden die iPads in der ersten Umsetzungsphase im Unterricht genutzt?

Katrin: Vor allem haben wir die Teilnehmer noch mehr selbst recherchieren lassen. Wir haben sie aber auch für Präsentationen verwendet und natürlich gibt es interessante Bildungsapps wie zB Quizlet, mit der wir digitale Lernkarten erstellt haben oder Padlet - eine App, die das Flipchart ersetzt und im Grunde ähnlich wie eine Pinnwand funktioniert.

Besonders beliebt für den Unterricht sind auch interaktive Quizzes, die wir mit Kahoot erstellen. Ganz toll dabei ist, dass die Teilnehmer gegeneinander spielen können und die Ergebnisse in Form einer High Score-Liste für alle einsehbar sind. Das spornt die Teilnehmer super an und macht sie nach ein paar Stunden Unterricht wieder gut munter. Grundsätzlich gibt es mit dem iPad extrem viele Möglichkeiten, den Unterricht individueller, handlungsorientierter und für die Teilnehmer spannender zu gestalten.

Neben den interaktiven Quizzes wurde auch learningapps.org sehr gerne im Unterricht verwendet. Hier kann man zu vielen Themen den Lernstoff anhand verschiedenen Quizzes verfestigen. Des Weiteren werden auch von den Trainern sehr gerne Quizzes selbst erstellt, damit man gezielt den erlernten Stoff bearbeiten kann.

In einigen freien Übungseinheiten durften die Teilnehmer auf einigen vorgegebenen Grammatikseiten selbstständig jene Themen üben, die ihnen noch schwer fallen. Diese freie Übungszeit am iPad wurde von den Teilnehmern ebenfalls sehr wertgeschätzt.

 

Simone: Welche Ziele habt ihr euch für die nächste Zeit gesteckt?

Katrin: Das weitere Potenzial wie wir die iPads einsetzen können ist natürlich riesengroß. Ein wichtiger Punkt für uns ist, dass wir uns verstärkt um die Digitale Grundbildung der Teilnehmer kümmern müssen. Für den nächsten Lehrgangsstart planen wir, dem Thema bereits in der Eingangsphase 2 ganze Tage zu widmen und es dann immer wieder während der Lehrgangszeit zu vertiefen und zu schärfen.

 

Simone: Danke dir für diesen kleinen aber feinen Einblick, Katrin!

 

 

Du möchtest mehr über die PSA-Lehrgänge wissen?

Auf unserer Website findest du alle Infos rund um die Lehrgänge zum Nachholen des Pflichtschulabschlusses am BFI OÖ. Wenn du dir noch nicht so richtig vorstellen kannst, wie das alles im Unterricht abläuft bzw. du noch eine Frage hast schreib sie doch einfach unten in die Kommentare - Katrin wird sie dir gerne beantworten :)

 

Die PSA-Lehrgänge sind übrigens für die Teilnehmer kostenlos und werden aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung des Landes Oberösterreichs gefördert.

 

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