Wie Virtual Reality, Künstliche Intelligenz und Blockchain das Lernen revolutionieren

 

Reite den Hai. BAMM. 

Dietmar Dahmen bringt DIE Botschaften des 1. Education Festivals in Linz nicht nur mit explosivem Temperament sondern auch mit gewagtem Styling auf die Bühne. Bamm, das hat gesessen. In einer Zeit in der es wie er es treffend auf den Punkt bringt nicht mehr um Fortschritt sondern um FortSPRINT geht, motiviert er, die notwendigen Schritte zu tun. Und das ohne Bodenkontakt - wie es beim Sprinten halt die meiste Zeit so ist.  

 

Die Superhelden, die uns in die Zukunft katapultieren werden, und die es zu reiten gilt, sind (und das sicher nicht nur, aber auch im Bildungsbereich):

  • Mister V.R. (Virtual Reality),
  • Madam K.I. (Künstliche Intelligenz) und
  • Ben Blockchain.

 

Gib vor diesen Revolutionen nicht klein bei: Sei kein Haifutter - setz dich auf das Vieh und reite den Hai, sagt er. Das wird nicht einfach und schon gar nicht immer lustig. Aber du musst es tun wenn du dabei bleiben willst. Reite also den Hai. BAMM.

 

Auftrag verstanden, was jetzt?

Gehen wir in die Sattelkammer und sehen uns an, was die drei Gamechanger für die Zukunft des Lernens bedeuten!

 

Mister Virtual Reality

Der gute Mann ist mit einem Fuß im Bildungsbereich angekommen. In der Familie der Realitys unterscheidet man vor allem Augmented Reality (AR) und Virtual Reality. Bei Augmented Reality wird die reale Welt mit der virtuellen Welt angereichert. Das bedeutet, dass wir im Allgemeinen nur unser Smartphone brauchen, um sie nutzen zu können. Virtual Reality (VR) ist im Gegensatz dazu fix mit der Verwendung einer Video-Brille verbunden weil man vollständig in eine virtuelle Welt eintaucht.

 

AR und VR - beide Technologien sind für den Bildungsbereich echte Glücksfälle: Dank ihnen wird Wissen erleb- und begreifbar. Und wir wissen, dass Wissen, dass erlebt und begriffen werden kann wesentlich tiefer geht. Es wird besser gemerkt und hat damit bessere Chancen, auch im echten Leben in Können bzw. Kompetenz umgewandelt zu werden.

 

Gerade das Lernen in der Virtual Reality eröffnet unwahrscheinlich viele Möglichkeiten. Das indem jede beliebige Situation unabhängig von Raum, Größe und Zeit erschaffen werden kann. Eine Welt, in der sich jeder frei bewegen und handeln kann. Medizinstudenten können z.B. virtuell das Innere eines Herzens erkunden oder Techniker einen Rundgang durch einen Verbrennungsmotor machen. Dabei können gleich diverse Veränderungen simuliert werden, Fehler die gemacht werden, haben keinerlei reale Auswirkungen. In der Virtual Reality können auch Rollen und Perspektiven leicht gewechselt werden - und damit zu ganz wichtigen Learnings führen. Mit Augmented Reality ist es außerdem denkbar, mit beliebig vielen Personen auf der Welt jederzeit ohne sprachliche oder sonstige Barrieren zu kommunizieren, zu kooperieren und zu kollaborieren.

 

Dass dieser Lernform eine große Zukunft prognostiziert wird, ist also nicht verwunderlich. So kann Augmented bzw. Virtual Learning schon heute konkret in der Praxis aussehen:

 

Madame Künstliche Intelligenz

Sie kann und wird den Bildungsbereich auf den Kopf zu stellen. Wenn man von Künstlicher Intelligenz (KI) spricht, spricht man nach dem derzeitigen Entwicklungsstand von schwacher KI:

 

 

Diese schwache KI wird in manchen Teilen der Welt wie z.B. in Japan, wo Roboter fester Bestandteil in Schulen sind, eingesetzt. Schwache KI im Klassenzimmer wird Lehrer nach derzeitigem Stand nicht ersetzen, deren Aufgabenbereich aber fundamental verändern. Schwache KI kann zukünftig im Unterricht für jeden Lernenden individuell benötigtes Wissen zur Verfügung zu stellen. Und sie kann persönliche Lernprozessberatung übernehmen. So können auf Grund des aktuellen Wissensstands des Lernenden unter Berücksichtigung von Faktoren wie Lerntyp, Motivation, Tagesenergieniveau etc. Empfehlungen für gezielte Verbesserungen gemacht werden. Auch im Backoffice kann sich die schwache KI nützlich machen: Konkret kann sie Lehrkräfte unterstützen und entlasten, indem sie Routineaufgaben wie die Bewertung von Tests und Schularbeiten und die Erstellung von individuellen Lernmaterialien übernimmt. Damit wird wertvoller Spielraum für Lehrer frei, der genützt werden kann und will.

 

Die Initiative D21 hat zur Frage wie KI im Unterricht eingesetzt werden kann, ein extrem lesenswertes Papier verfasst. Es versteht sich als Denkimpuls für Möglichkeiten, Chancen und Risiken des Einsatzes von schwacher KI.  

 

Ben Blockchain

Last but not least: die Blockchain. Grundsätzlich besteht die Blockchain vereinfacht gesagt aus Datenketten, die ihre Informationen dezentral (an x verschiedenen Orten) in x Kopien ablegt. Ihre Besonderheit ist vor allem, dass sie als fälschungssicher gilt. Und Fälschungssicherheit ist die Grundlage für Vertrauen. Spätestens seit der Wirtschaftskrise wissen wir, wie wichtig Vertrauen in unserer Welt ist.

 

Die naheliegende und vermutlich in sehr naher Zukunft umgesetzte Anwendungsmöglichkeit der Blockchain in der Bildung ist, Zeugnisse und Zertifizierungen in der Blockchain abzulegen. Diese sind fälschungssicher dort abgelegt und können von jedermann eingesehen werden. Als Bewerber für einen Job brauche ich keine Zeugnisse mehr mitschicken - sie sind in der Blockchain hinterlegt. Als Firma, die Mitarbeiter sucht kann ich auf der anderen Seite sicher gehen, dass die Angaben stimmen und von einer bestimmten Qualifikation ausgehen. Über Empfehlungs- und Bewertungsfunktionen kann auch gleich die Qualität der Ausbildung miteingesehen werden. 

 

Aber das ist erst der Anfang: Die Blockchain hat grundsätzlich das Potenzial, Mittelsmänner und Plattformen über kurz oder lang überflüssig zu machen. Der Grund dafür ist wiederum die Fälschungssicherheit. Der eine bietet an, der andere kauft - beides ist fälschungssicher in der Blockchain dokumentiert. Also warum nicht gleich direkt beim Anbieter kaufen? - Mehr Rechtssicherheit kann man nicht bieten. Dieselbe Entwicklung ist für den Bildungsbereich in Ansätzen denkbar: Die Rolle von Universitäten, Schulen und Bildungsinstitutionen könnte sich fundamental verändern. 

 

Owning Learning

Virtual Reality, Künstliche Intelligenz und die Blockchain führen uns in eine neue Welt der Bildung in der Dinge möglich werden, die wir uns momentan noch nicht vorstellen können. So ist das mit der Zukunft nun mal. Die Zeichen deuten klar darauf hin, dass individuelles, bedarfsorientiertes Lernen on demand zur Demokratisierung des Lernprozesses führt. Nicht nur aber auch mit Hilfe der obigen Entwicklungen wird es real möglich, den Lernenden nicht mehr nur dort abzuholen wo er steht. In Zukunft werden wir ihn punktgenau dort hinzubringen, wo er hin will.

 

Klar ist, dass die Reise in diese Bildungszukunft einige Jahre dauern wird, aber: Die Entwicklung hat begonnen - die Generation Z generiert ihr Wissen längst on demand über YouTube und andere Kanäle. Wesentliche Fragen für die Zukunft werden sein, wie Lernprozesse der Zukunft aussehen können bzw. was überhaupt noch gelernt werden soll, kann und muss. Und vor allem, wie individuell Lehrpläne und Curricula an Talente und Stärken des Lernenden angepasst werden sollen. Oder aber, ob Lehrpläne und Curricula vielleicht überhaupt überflüssig sind. Möglich wird's in Zukunft auf jeden Fall.

 

 

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